Grantlfant? Bibelfant!

Wie es sich gehört, wurde das ganze Jahr über geschraubt, gewerkelt und verziert was das Zeug hielt, um pünktlich für die Weihnachtszeit das passende Geschenk parat zu haben! Der Grantlfant hat sich über ein Buch hergemacht, das in vielen deutschen Schlafzimmern auf dem Nachttischchen liegt. Die meisten kennen es, einige haben es sogar gelesen, aber nur wenige haben es verstanden, daraus eine gute Android-App zu machen. Zu letzteren gehört eindeutig der GrantlBibelfant!

Denn damit es nicht jeder lesen muss, hat der Bibelfant es für die Welt durchgeackert, hat die besten Stellen angestrichen und herausklamüsert. Um sie dann der schnelllebigen Gesellschaft Tag für Tag auf dem Tablett zu präsentieren. Wie die Herrnhuter Losungen, nur ein bisschen andersbesser.

Doch vielleicht fühlt sich auch der ein oder andere durch einige Bibelverse überhaupt erst angestachelt, selbst nachzulesen und den Kontext des Zitats zu erfahren. Ob das da wirklich steht, oder ob der Bibelfant einem gnadenlos wegen ein bisschen leicht verdienter Kohle billiges Lügenwerk auf das preiswerte Brot schmiert. Und so kann die interessierte Leserin auf längst vergessene Höhepunkte stoßen, wie zum Beispiel auf

  • die schöne Geschichte, in der Amnon seine Halbschwester gewaltig liebte, aber nachdem er sie gewaltsam liebte, sich sehr sehr schnell wieder entliebte.

  • oder als König David (genau der David, der Goliath umgewemmst hat) mit der Frau eines seiner Offiziere ins Bett ging und sie schwängerte. Und um die Umstände zu vertuschen, versuchte er… na, das lest schön selber nach.

  • oder als Jesus extrem Bock auf Feigen hatte. „Nun gebt dem Mann doch endlich seine Feigen!“ möchte man da rufen.

Natürlich könnte und wird man dem Bibelfanten nun Cherry Picking vorwerfen. Aber da kann getrost erwidert werden, dass jedes Brautpaar sich vom Priester ja auch nicht die ganze Bibel vorlesen lässt und somit ebenfalls gegen den ehernen Grundsatz verstößt:

wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht. – Offenbarung 22,19

Geplant war außerdem, dass der Bibelfant nur die allerneuesten Übersetzungen zitiere, um so einen Rechtstreit über Bibellosungen mit der Kirche vom Zaun zu brechen. Doch die Rechtsabteilung (gesunder Menschenverstand) favorisierte, dass für die Recherche nur Bibelversionen verwendet werden, die in der public domain liegen (siehe unten). Doch gerade die Fülle an Übersetzungen macht es nicht immer leicht, die beste Formulierung zu finden. Klippschliefer, Klippdachs, wie heißt das Vieh denn nun? Sicher ist nur: es ist ein Volk ohne Kraft (Sprüche 30,26). Auch scheint bei den Übersetzungen manchmal ein wenig verlorengegangen zu sein, sodass man überlegt, ob man nicht vielleicht das Original lesen sollte. Aber auch da kann der Bibelfant beruhigen:

Dabei müßt ihr euch vor allem darüber klar sein, daß keine Weissagung der Schrift eine eigenmächtige Deutung zuläßt; – 2. Petrusbrief 1,20

Na dann: Her mit der Bibelfant App, oh Herr!


Hinweis 1: Die App Bibelfant wird nur für Android-Geräte verfügbar sein, da große Unlust über das Volk kam, das ganze auch noch einmal für Apple-Geräte zu programmieren; das müssen die Klippdachsgene sein. Vielleicht auch, weil Apple 99 $ pro Jahr von uns haben möchte (im Gegensatz zu Google, die nur einmal 25 $ haben wollen).

Hinweis 2: Der Bibelfant hat nur ökologisch einwandfreie Bibelversionen verwendet, die in der public domain liegen. Die Lutherbibel von 1545 war uns ein bisschen zu umständlich geschrieben (außer das Wort Hurerey), somit nutzten wir für das Deutsche die Lutherbibel von 1912 (mit Apokryphen), die Menge-Bibel und die Elberfelder Bibel. Für das Englische Pendant schauten wir in die American Standard Version, die Catholic Public Domain Version und die World English Bible.

Hinweis 3: Selbstverständlich ist der Bibelfant aufgrund von Sex, Gewalt und Alkohol in den meisten Ländern erst ab 18 Jahren erhältlich. Außer in Brasilien (ab 14) und Deutschland (ab 12), wo den Kindern offenbar mehr zugemutet werden kann. Update: Nach Anfrage, warum denn unsere Bibel-App im Gegensatz zu anderen Bibel-Apps nicht  jugendfrei sei, hat man sich bei der zuständigen Stelle entschieden, unser Rating runterzustufen, statt es für die anderen Bibel-Apps zu erhöhen, um die Kinder zu schützen. Nun ja.