In unserer Reihe „Premium-Charaktere zum Gratisdownload“ möchten wir euch heute wieder eine Figur vorstellen, die die Geschichte so (vermutlich) nie geschrieben hat:

Ilka wurde 1981 in Datteln geboren, wo sie auch aufwuchs und auf das örtliche Gymnasium ging. 1994 wurde sie zur Klassensprecherin gewählt. 1995 dann Wiederwahl, im Jahr darauf trat sie wegen des „Etui-Skandals“ auf der Klassenfahrt nach Lüdinghausen nicht wieder an. Ihre erste große Liebe war während der Sommerferien 1996 Carsten Knoll. Größtenteils aber deswegen, weil Carsten den gesamten Sommer mit seinen Eltern an der Atlantikküste verbrachte. Danach Wiedersehen mit Trennung. 1997 war sie Kanalkönigin beim Dattelner Kanalfest mit eigener Aufnahme des bekannten Ortsschlagers „Komm mal mit zum Dattelner Kanal“; jedoch nur mäßige Verkaufszahlen. 2000 Abitur mit Durchschnittsnote 2,8. Daraufhin folgte 2000 bis 2005 die Ausbildung zur Sängerin zeitgenössischer Musik an der Folkwang-Universität in Essen.
Trivia: 2003 war Ilka käsebrotvertilgend zufällig im Hintergrund einer Folge von „ヨーロッパで最も美しい鉄道線路“ – der erfolgreichen japanischen TV-Serie “Europas schönste Bahnstrecken” – zu sehen. Ilka war mit ihrer besten Freundin Friederike im Elbsandsteingebirge zum Wandern unterwegs.
Nach dem erfolgreichen Abschluss in Essen wurden ihre beruflichen Engagements durch die Kölner Agentur “Swing” vermittelt, welche jedoch nur eine schlechte Betreuung und zu wenige Verträge bot. Außerdem gingen vom ohnehin kargen Lohn zu hohe Abgaben an die Agentur. Um unabhängiger zu werden, bewarb sich Ilka 2008 in Paris für ein Zwei-Jahres-Stipendium der Didier-Jacques-Stiftung. Beim Auswahlverfahren kam sie in die letzte Runde, schied aber gegen die starke Konkurrenz aus. Aufgrund der Schwangerschaft einer Aspirantin konnte Ilka aber doch noch im Nachrückverfahren einen der begehrten 7 Plätze ergattern. Durch das Stipendium hatte Ilka die Freiheit, eigene Stücke zu schreiben, ein Netzwerk aufzubauen und an ihrem künstlerischen Profil zu arbeiten. 2010 dann das Wagnis Selbstständigkeit. Dank der Kontakte aus der Zeit des Jacques-Stipendiums bekam sie nun Engagements an den Theatern Europas (Kassel, Bilbao, Wien, Emden, Kopenhagen).

Doch der Stress und die Belastungen des freiberuflichen Schaffens hinterließen die ersten Spuren: Im November 2012 mussten wegen Stimmbandreizung drei Konzerte abgesagt werden. Im März 2013 dann die niederschmetternde Diagnose: chronische Stimmbandentzündung. Das Fehlen einer Berufsunfähigkeitsversicherung, welche mit 600 Euro monatlich zu Buche geschlagen wäre, erforderte eine berufliche Neuorientierung. Dank der (wenn auch geringen) Tantiemen aus ihren Kompositionen konnte Ilka sich erst einmal über Wasser halten und ihre Verbindungen dazu nutzen, im Theatermanagement Fuß zu fassen. Nach dem kargen Jahr 2014 ging es 2015 (zumindest beruflich) endlich wieder bergauf mit einer 3-jährigen Anstellung als Regieassistenz am Theater Bremen.