In unserer Reihe „Premium-Charaktere zum Gratisdownload“ möchten wir euch heute wieder eine Figur vorstellen, die die Geschichte so (vermutlich) nie geschrieben hat:

Carola Sundermann wurde am 3. März 1973 in Menden geboren, wo sie den Großteil ihres Lebens verbrachte. Beim Busfahren wurde ihr immer schlecht, was auch dazu führte, dass sie ihr Leibgericht, Sauerländer Potthucke, nach einem äußerst unangenehmen Vorfall im Frühling 1979 nicht einmal mehr aus der Ferne anschauen konnte ohne starke Übelkeit zu empfinden.
Eingeschult wurde Carola 1979 und bekam später nur eine eingeschränkte Empfehlung für das Gymnasium, was sie jedoch nicht daran hinderte ab 1983 das Walram-Gymnasium zu besuchen. Die Einschätzung ihres Grundschullehrers Fegerstein stellte sich als realistisch heraus und so musste Carola 1987 die 8. Klasse wiederholen, da sie in Latein, Chemie und Religion glatt „ungenügend“ stand. Vernünftigerweise ging sie auf die Realschule ab und machte 1990 ihren Realschulabschluss mit Qualifikation für das Gymnasium. Doch statt erneut auf dem Weg zum Abitur zu scheitern, machte sie eine Ausbildung zur Kraftfahrerin und wurde 1994 die erste Frau, die als Busfahrerin bei den Verkehrsbetrieben Menden arbeitete. Auf der Feier nach ihrer ersten Fahrt, auf welcher alle Stadträtinnen als Zeichen der gelungenen Emanzipation mitfuhren, waren sich Carolas Mutter und ihre besten Freundinnen Inge und Heike einig, dass dies nur eine Traumabewältigung des Potthuckevorfalls sein kann.
1999 erkrankte Carola an Photodermatose (Lichtallergie), konnte jedoch von den Kollegen die ohnehin ungeliebten Nachtschichten übernehmen und bestritt seitdem die Nachtbusfahrten im Kreis. Über die Jahre hatte Carola einige on/off-Beziehungen, die damit begannen, dass sie von ihrer letzten Tour im Morgengrauen Männer mit nach Hause nahm. Wegen dieser Schwäche für die Schwachen hat sie einiges Unangenehmes erleben müssen (blaues Auge: Dirk, Mai 1999; Rippenprellung: Christian, August 1999; Labiateilabriss: Torsten, Juni 2000). Ein Verfahren wegen Körperverletzung gegen sie selbst wurde 2003 zum Glück jedoch eingestellt, ihr Verhalten wurde als Notwehr anerkannt.
2007 entschloss sie sich zu einem Hauskauf und erwarb ein 105 m² Fachwerkhaus in Berkenhofskamp. 2009 erfolgte eine weitere Neuorientierung: Nach einem mehrmals wiederkehrenden Traum in dem sie phantastische archäologische Entdeckungen machte, meldete sich Carola für die Umschulung zur Tourismusfachkraft an der VHS an. Ihren Abschluss machte sie bereits ein gutes Jahr später im Spezialgebiet „Sauerländer/Siegerländer Tropfsteinhöhlen“. Seit einem Praktikum machte sie nun neben den Nachtbusfahrten am Tag Höhlenführungen. Auf diese Weise konnte sie der Sonne beinahe vollständig entgehen. 2013 unternahm Carola erste Erkundungstouren durch die Attahöhle in Attendorn, gemeinsam mit ihrem Mentor Wilfried Strodel. Seit Ende 2014 war sie erfahren genug und erforschte allein den Höhlenkomplex. Bisher machte sie jedoch keine nennenswerten Entdeckungen.